Ausflug in den Harz

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Gestern, an Davids Geburtstag, wollten wir ursprünglich unser Dachzelt abholen, auf das wir schon so lange warten. Leider gab es Lieferschwierigkeiten, sodass uns Campwerk eigentlich ein Leihzelt zur Verfügung gestellt hätte, damit wir definitiv unser Norwegenabenteuer starten können. Zum Glück sollte der nächste avisierte Termin Ende März sein, weshalb sich David für uns entschieden hat das Leihzelt noch nicht zu holen. Genug Zeit hatten wir ja noch bis zum Beginn unserer Reise.

Anstatt nach Bochum zu fahren, überraschte David mich mit einem Ausflug in den Harz, um dort unsere Trainingserfolge der vergangenen Wochen auf den Prüfstand zu stellen. Wir fuhren gleich morgens um 7 Uhr los, das Wetter versprach Sonne satt. Unser Ziel mit dem Auto war die Ortschaft Schierke, die bereits auf 617 m Höhe liegt. Die Fahrt dort hin, war entspannt und die kurvigen Straßen im Harz ließen die Vorfreude höher schlagen. Durch die trockenen Sommer in den vergangenen Jahren sah der Harz allerdings nicht so aus wie man ihn noch aus Kindheitstagen kennt. Es gab ein paar Stellen wo die Nadelbäume gut aussahen, aber der Rest der Bäume war tot. Und vermutlich sah alles auch so traurig aus, weil es Winter und nichts grünes zu sehen war. Es wird noch Jahrzehnte dauern bis sich die Natur erholt hat. Ich finde aber trotzdem gut, dass der Wald sich selbst überlassen wird, die Natur macht das schon.

In Schierke angekommen haben wir in einem Parkhaus geparkt, in dem bisher nur ein Fahrzeug stand. Das hatte uns ehrlicherweise sehr überrascht. Es war zwar tolles Wetter angesagt, aber es war auch in der Woche und keine Ferienzeit. Also sind wir losgegangen. Es sollte auf den Teufelsstieg gehen, der von Schierke bis auf 1141 m auf den Broken führt. Es lagen somit ca. 524 Höhenmeter und 7 km Wegstrecke mit unwegsamem Gelände vor uns. Auf halber Strecke nach oben haben wir uns einen kleinen Snack, ein Sandwich, gegönnt und darauf gewartet dass der rasende Roland vorbeifährt. Anschließend ging es weiter und je höher wir kamen, desto mehr Schnee lag noch. Entsprechend war der offizielle Wanderweg nicht mehr zu erkennen und es war teilweise schwierig weiterzukommen. Da wir nicht die einzigen waren die den Weg gegangen sind, war die Schneedecke teilweile glatt wie Eis. Die letzten Meter haben wir dann auf der befestigten Straße zurückgelegt.

Oben angekommen, wurden wir mit einer etwas diesigen aber trotzdem guten Sicht in die Weite belohnt. Hier oben war schon deutlich mehr los, an Tagestouristen die mit der Bahn hochgefahren sind. Durch die körperliche Anstrengung haben wir dann doch ein bisschen mehr Hunger bekommen, als dass ein Sandwich uns sättigen konnte. 😉 Also haben wir auf dem Brocken nach einer Malzeit gesucht. Leider stellte sich heraus, dass mittlerweile keine EC-Kartenzahlung möglich ist, obwohl das Symbol dafür an den Türen klebte. Da wir inzwischen kaum noch Bargeld bei uns haben, hatten wir Glück dass wir den einzigen Bargeldautomaten ausfindig machen konnten. Die Räumlichkeiten waren etwas in die Jahre gekommen und das Preis-Leistungsverhältnis vom Essen war ok. Wie hätte Davids Opa so schön gesagt: „Der Hunger treibt’s rein.“ 😀

Als wir mit essen fertig waren haben wir noch ein wenig die Aussicht genossen und die obligatorischen Touri-Fotos gemacht. Anschließend haben wir uns überlegt, nicht den selben Weg zurück zu nehmen. Wir sind zunächst auf der Straßen gegangen und haben zwei Abkürzungen die wieder etwas unwegsamer waren genommen. Gefühlt ist man teilweise durch ein Flussbett gelaufen, weil dort so viele Steine lagen. Als wir an einem kleinen Bach vorbeigekommen sind, musste ich unbedingt mein neu erworbenes Fotoequipment ausprobieren, was ich mir extra für Norwegen gekauft habe. Es hat etwas gedauert, aber ein zufriedenstellendes Ergebnis konnte ich erzielen. Danach gab es noch einen Berliner und lecker Tee zur Stärkung für die letzten Kilometer. Am Parkplatz angekommen, waren wir etwas erschöpft aber glücklich über den schönen Tag.

Liebe Grüße, Lisa

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