Anreise nach Norwegen

Lesedauer: 6 Minuten

23.04.2022: Heute Morgen haben wir die letzten Sachen ins Auto geladen und sind Richtung Dänemark gestartet. Das Auto ist mit den „letzten“ Sachen doch noch ganz schön voll geworden. David war fest davon überzeugt, dass wir es schaffen noch aus dem Rückspiegel gucken zu können… was soll ich sagen, nein. Eine Stunde später als ursprünglich geplant, um 09:20 Uhr, ging es dann endlich auf die Straße. Es fühlte sich ein bisschen wie ein Auszug aus der Wohnung an.

Unser erstes Ziel auf dem Road-Trip ist der Campingplatz Frydenstrand Camping in Storvorde bei Aalborg. Auf der Strecke ereilte uns dann der ein oder andere Stau bzw. stockende Verkehr. Aber alles in allem sind wir gegen 18 Uhr und nach 620km gut angekommen.

Wir haben erst mal das Zelt aufgebaut und uns ein Bierchen gegönnt. Der Campingplatz ist sehr schön und idyllisch, direkt am Fjord, gelegen. Die Inhaberin war sehr freundlich und die Örtlichkeiten sehr sauber. Hier könnte man sich auch einen längeren Campingurlaub vorstellen. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Arabiatta.

Sowohl vor als auch nach dem Essen musste ich, Lisa, mit der Kamera losziehen und Fotos machen.🙈 Auf dem Fjord waren die ganze Zeit viele Schwäne zu sehen. Ich habe 25 gezählt. So viele habe ich noch nie in unmittelbarer Nähe gesehen. Und der Sonnenuntergang war am Ende des Fjords Richtung Aalborg zu sehen.

Nachts war es ein bisschen stürmisch mit Böen bis 45km/h. Wir haben uns jedoch an die Angaben des Dachzeltherstellers gehalten und uns mit der Öffnung ins Lee gestellt. Das war auch gut so. Ein bisschen hat das Auto samt Dachzelt und uns beiden in unseren Schlafsäcken gewangt, aber es war nicht schlimm. Früh morgens fing es noch an zu regnen.

24.04.2022: Da es geregnet hatte, sind wir noch ein paar Minuten länger im Zelt liegen geblieben. Die Temperaturen waren im Vergleich zum Probecampen zu Hause mit 6-8 Grad ziemlich warm. Nachdem wir aufgestanden sind haben wir uns frisch gemacht, haben gefrühstückt und versucht wieder alle sieben Sachen ins Auto zu bekommen. Das war ein kleiner Kampf.😄 Am Ende hat aber wieder alles reingepasst.

Unsere Fähre soll heute Abend um 19 Uhr in Hirtshals ablegen. Um uns die Zeit bis dahin zu vertreiben, sind wir nach Skagen gefahren. Dort haben wir uns im Restaurant Fisch bestellt, der sehr lecker war. Vom dortigen Parkplatz sind wir anschließend zum nördlichen Punkt Dänemarks gegangen. An dem Ort treffen Nord- und Ostsee aufeinander. Irgendwie schon beeindruckend, wenn sich die Wellen beider Seen aufeinander zubewegen. Die Nordsee ziemlich Wellenreich und die Ostsee etwas ruhiger. Ich musste natürlich wieder mein neu errungenes Kamera-Equipment ausprobieren.

David musste mich irgendwann vom Meer wegziehen, weil wir langsam weiterfahren mussten, um noch rechtzeitig zur Fähre zu kommen. Zum Glück war es nicht weit und wir waren eine der ersten beim Check-In zur Fähre nach Stavanger. Leider war der Check-In noch geschlossen und das noch eine ganze Stunde lang. Wir wurden eingecheckt und uns wurde eine Abstellreihe der Fjord-Line zugewiesen. Hier stehen wir nun und warten wieder seit fast 2 Stunden darauf, dass wir auf die Fähre dürfen. Mittlerweile haben wir es 19:40 und David hat für uns um 20 Uhr einen Tisch zum Abendessen reserviert.😅 Und gerade wo ich diese Zeilen schreibe, dürfen wir endlich auf die Fähre fahren. Wir haben eine Kabine mit Ausblick und gehen gleich zum Essen.

25.04.2022: Die Fähre hat pünktlich um 6:30 Uhr angelegt. Unser Wecker hat entsprechend früh geklingelt. Beim Aufwachen wurden wir mit einem tollen Blick auf das Festland und die aufgehende Sonne aus unserem Kabinenzimmer überrascht. Für mich Glück im Unglück, die Crew der Fähre hat die Maschine für warmes Wasser ausgestellt und vergessen wieder einzuschalten. Dadurch fiel die Dusche aus und ich habe die Kamera geschnappt und bin aufs Deck gehechtet und habe Fotos vom Sonnenaufgang gemacht.

Anschließend sind wir zum Auto gegangen und haben das Festland Norwegens „betreten“. Zunächst sind wir kurz in einen Supermarkt gesprungen, der gerade erst geöffnet hatte. Danach ging es weiter zu einer kleinen Sehenswürdigkeit, drei übergroße Gesteinsschwerter die, wie das Schwert Excalibur, im Felsen stecken. So richtig umgehauen hat uns die Location nicht. Zeit für ein Selfie war trotzdem.

Zeitig ging es weiter zur ersten Fährüberfahrt, die alle 30 Minuten übersetzte. Die Bezahlung wird auf der Fähre durchgeführt und zwar anhand des Autokennzeichens. Dafür muss man sich bei einem Portal anmelden und mit dem Autokennzeichen registrieren. Wenn man eine Fähre nutzt wird das auf dem Portal hinterlegt und das Geld wird automatisch eingezogen. Da wir noch nicht registriert waren, konnten wir direkt vor Ort bezahlen. Auf dem Weg dorthin hatten wir schon einen spannenden Weg. Erste Anhöhen wurden überwunden, Schafe mit ihren Lämmern die an steilen Felshängen ihre Wiesen haben und eine unglaubliche Landschaft. Einfach beeindruckend!

Nachdem wir mit der Fähre übergesetzt sind, ging es zum ersten Parkplatz, um eine kleine Wanderung zu machen. Die Strecke war schon sehr aufregend, da sie nur einspurig war und man zu den Seiten nicht ausweichen konnte. Dort kam entweder eine Felswand oder der Abgrund und das Meer. Es gab einzelne Buchten wo man sich ausweichen konnte, was uns zum Glück nur 1x ereilte. Diese Strecke ging über einige Kilometer. Am Parkplatz auf gut 300m haben wir uns mit Essen und Trinken für die Wanderung fertig gemacht und sind gestartet.

Zunächst hat unsere Wanderung entspannt gestartet, doch dann ging es über Stock und Stein und ähnelte eher Klettern als Wandern. Jede Aussicht die wir hatten, nachdem man sich umgedreht hat, um zu sehen welchen Weg man gekommen ist, war unbeschreiblich. Zwischendurch kamen wir an einem kleinen Bergsee vorbei, an dem wir ein bisschen was gegessen haben und natürlich Fotos gemacht haben. Anschließend ging es weiter. Als wir dann auf 564m angekommen sind, wurden wir mit einem Ausblick belohnt, den man nicht in Worte fassen kann. Wir waren so überwältigt, von dieser Landschaftskulisse, dass ein paar Freudentränen geflossen sind. Wenn wir jetzt schon so geflasht sind, wie soll das in den nächsten Tagen werden?!

Eine weitere total krasse Sache ist, dass wir am wunderschönen Arsch der Welt sogar vollen Handyempfang mit LTE hatten. So wurde erstmal die Familie per FaceTime angerufen, damit wir unser Glück teilen können…es ist einfach aus uns herausgesprudelt. Und der Blick auf den Fjord und den Preikestolen haben wir natürlich auch geteilt. Das tolle an dieser Wanderung, wir waren völlig allein. Beim Abstieg kam uns ein weiteres Pärchen entgegen und sonst niemand.

Wir haben einige Fotos gemacht, sowohl mit Handy und Kamera als auch mit der Drohne ein paar Videos. Danach ging es allmählich an den Abstieg. Als wir das Auto erreicht hatten, sind wir ca. 30 Minuten zu unserem ausgewählten Campingplatz am Preikestolen gefahren. Auf dem Weg sind wir durch einen 4,5 km langen Tunnel gefahren, was uns schon ziemlich beeindruckt hat. Auf dem Campingplatz haben wir uns ein schönes Plätzchen ausgesucht, uns die wohlverdiente Dusche geholt und lecker zum Abendbrot gegessen. Je später der Abend wurde desto mehr füllte sich der Platz. Alles in allem war er trotzdem noch sehr leer. Wir haben uns kurz mit einer Familie aus der Niederlande unterhalten, die unser Dachzelt total toll fanden und einem Pärchen aus Salzgitter.

Viele Grüße aus Norwegen,
Lisa und David

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  1. Hallo Ihr Lieben, das ist ein toller Beitrag. Vielen Dank, dass Ihr uns an eurer wunderbaren Reise teilhaben lasst. Wir wünschen euch noch viele tolle Erlebnisse mit Land und Leuten, und dass ihr tolle Motive vor die Kamera bekommt. Bis die Tage dann! LG K + M

  2. Sehr geil. Ich würde mich über ein Abschlussfoto freuen auf dem ihr alle Sachen zusammenstellt die ihr nicht benötigt habt. Der Tscheche sieht ja be(r)stgefüllt aus 😉
    Ich wünsche euch weiterhin einen tollen Trip wobei eine Steigerung in punkto Aussicht wohl kaum zu erwarten ist. Was für eine schöne Gegend 🙂

  3. hallo
    eine sehr schöne Beschreibung. Ich plane auch gerade eine Tour ans Nordkapp Für nächstes Jahr.
    Ich lasse mich gerade durch euch Inspirieren.

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