Part 1/5 Norwegen

Lesedauer: 14 Minuten

26.04.2022: Heute ging es recht früh aus den Federn. Um 06:00 Uhr hat der Wecker geklingelt. Bis wir uns frisch gemacht, gefrühstückt (Campingmüsli was man mit Wasser aufgießen kann und dadurch das Milchpulver flüssig wird – von einer lieben Freundin geschenkt bekommen) und unser Dachzelt zusammengeklappt hatten war es dann auch 07:00 Uhr. Dann sind wir losgefahren und haben einen Parkplatz angesteuert, um den Preikestolen zu besteigen. Die Bezahlung für den Parkplatz läuft über das Autokennzeichen was man an einem Terminal vor Abfahrt eingeben muss und dort auch bezahlt. Zunächst war der Himmel gewölkt, aber die Wolken sind mit der Zeit aufgebrochen und die Sonne hat uns wieder angelächelt.

Der Aufstieg zum Preikestolen, einem Felsvorsprung, sollte noch etwas anstrengender als die gestrige Wanderung werden. Die ersten 0,5 km hatten es mit 85 Höhenmeter in sich und waren etwas abschreckend. Danach ging es direkt wieder ein paar Meter abwärts. Dieses Spiel hatten wir ein paar mal. Schon ein bisschen ärgerlich, wenn man sich die Meter mühsam hoch kämpft und dann gleich wieder absteigen darf.😆

Das Wandern mutierte wieder mal eher zu einer Kletterwanderung. Es gab viele, wirklich sehr viele Stufen aus Gestein. Wir haben darüber philosophiert, warum sie denn keine DIN Stufen hätten bauen können, wenn sie schon mal dabei sind Stufen zu bauen. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir froh sein konnten, dass es überhaupt Stufen gab.😄 Zwischendurch gab es immer mal wieder Passagen die etwas entspannender waren, weil der Untergrund gerade bzw. eben war. Da wir bereits früh gestartet sind, waren wenige andere Menschen unterwegs. Jedoch kamen uns auch schon andere Wanderer entgegen, die vor uns gestartet sind. Manch einer hat uns aber auch überholt. Natürlich Norweger, die das gefühlt von kleinauf machen. Je höher wir kamen, desto eher lag stellenweise auf der sonnenabgewandten Seite noch Schnee der teils zu glattem Eis getreten war. An dieser Stelle mussten wir wirklich aufpassen, weil links direkt der Abgrund kam und es nur ein paar Bäume und kein Geländer zum festhalten gab. Wir sind auch an einem Basecamp vorbeigekommen wo ein paar Leute ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Total witzig, uns hat ein kleiner Bergfink verfolgt, er ist bis auf weniger als 1m an uns ran und war ziemlich zutraulich.

Wie zu erwarten, haben sich die Strapazen bezahlt gemacht und wir wurden mit einem unglaublichen Ausblick belohnt. Heute von der anderen Seite des Fjords. Wir konnten wieder den Berg sehen, den wir gestern bestiegen hatten. Wer sonst keine Höhenangst hat, bekommt sie spätestens bei dem Felsvorsprung des Preikestolen.😅 Bis auf 1m an den Abgrund haben wir uns nicht ran getraut. David war trotzdem noch so mutig und hat sich auf den Bauch gelegt um runter zu gucken. Wir haben uns wieder mit Essen gestärkt, ein paar Fotos gemacht und dann kam auch schon das Pärchen aus Salzgitter vom Campingplatz oben an.

Wir haben uns gut unterhalten und haben gemeinsam den Abstieg in Angriff genommen. Nach und nach kamen weitere Personen(-Gruppen) nach oben. Wir vier haben uns entschieden noch einen weiteren Aufstieg zu wagen, um den Felsvorsprung von oben zu betrachten. Von hier aus sind wir teils über eine Schneedecke abwärts geklettert. David hat zwischendurch noch mal kurz die Drohne fliegen lassen, dies war am Felsvorsprung nicht erlaubt, weil hier regelmäßig Hubschrauber mit Touristen vorbeifliegen. Da der Schnee teilweise geschmolzen war, die obere Schicht aber fest, sind wir ab und zu leicht eingebrochen.🫢 Ich bin einmal tatsächlich mit einem Bein komplett eingebrochen. Es ist aber zum Glück nichts passiert, außer ein bisschen Eis im Schuh. Einen kleinen und nicht tiefen Bergbach, eher Rinnsal, sind wir auch entlang gegangen. Durch die Algen war es teils rutschig. Als wir wieder auf den ursprünglichen Weg gekommen sind, haben wir gesehen, dass man diesen Weg eigentlich nicht hätte gehen sollen.🙈😆 An dieser Stelle kam uns eine Norwegerin entgegen gelaufen (Aufstieg), die uns während unseres Abstiegs überholt hat (Abstieg) und bei unseren letzten 100 Höhenmetern wieder entgegen kam. Richtig krass, diese Frau ist 2x diesen Berg hoch gelaufen! Der Abstieg ging durch unsere Unterhaltungen recht schnell, war aber trotzdem anstrengend. Zwar nicht vom Puls aber von der Beinmuskulatur. Für mich war es zum Ende hin etwas Grenzwertig. Wieder am Parkplatz angekommen, haben wir uns erst mal ein Eis gegönnt sowie Fotos und Kontakte ausgetauscht. Danach (mittlerweile war die Norwegerin wieder zurück und ist nach Hause gefahren) ging es 1,5 Stunden weiter zu unserem ersten Wildcamping-Stellplatz. Um Stellplätze zu finden nutzen wir die App „park4night“.

Zunächst sind wir alleine der Route unseres Navis gefolgt, welches uns durch die Ortschaft und den Berg hinauf geführt hat. Die Straße war mal wieder so schmal dass es Haltebuchten zum ausweichen gab. Es hatte ein Transporter für uns gehalten. Es war das Pärchen aus Salzgitter, die uns gesagt haben, dass die Straße gesperrt sei. Also drehten wir um und fuhren einige Kilometer hintereinander, bis sich unsere Wege teilten. Wir erreichten den See, an dem wir Übernachten wollten. Er war sowohl steinig, als auch hügelig. Da wir ja keinen Geländewagen haben, konnten wir uns leider nicht an die Stelle stellen die wir uns ausgeguckt hatten. Entweder die Räder drehten durch oder das Auto ist auf dem Gestein aufgesetzt. Wir haben uns aber damit arrangiert und unser Zelt aufgeschlagen. Ein paar Fotos mussten mit Kamera und Drohne gemacht werden. Am anderen Ende des Sees gab es einen Wasserfall, der doch lauter war als uns lieb war.🙈 Wir haben lecker gegessen, Bierchen getrunken und mit dem ein oder anderen per Video telefoniert. Ich habe dann noch bis Abends um 21:45 Uhr Fotos gemacht, auch wenn es keinen atemberaubenden Sonnenuntergang mit Farbspiel gab. Das Licht ist jedoch trotzdem deutlich schöner als mit dem harten Sonne/Schatten-Wechsel. Ein Kamerasensor ist halt doch kein menschliches Auge und hat da so seine Grenzen.😉 Abends im Dachzelt werden meist die Fotos vom Tag gesichert, gesichtet und vielleicht schon das ein oder andere Foto bearbeitet. Manchmal schauen wir dann noch eine Folge einer unserer Serien wie z.B. Bridgerton, LOL oder How to sell drugs online (fast).

27.04.2022: Heute früh wollte ich eigentlich bei Sonnenaufgang schöne Fotos machen. Daher hatte ich mir den Wecker auf 5:00 Uhr gestellt. Wir hatten das Dachfenster vom Zelt auf gemacht, sodass wir in den Himmel schauen konnten. Als der Wecker klingelte und ich aus dem Fenster schaute, sah es bewölkt aus. Ich schaute in die Wetter-App und bekam die Bestätigung. Also machte ich den Wecker aus und schlief wieder ein. Nichts desto trotz, sind wir wieder zeitig aufgestanden, gegen 7:30 Uhr. Zum Frühstück gab es Baked Beanes. Eigentlich mag ich die nicht so gerne, aber David liebt sie und irgendwie hat es zum Camping gepasst.😉 David hatte die Idee den Großteil unseres Gepäcks aus dem Auto zu holen und neu zu sortieren. Wir nutzen Euro-Boxen, um die Lebensmittel zu „rationieren“. Die Boxen lassen sich gut stapeln und das meiste passt sehr gut rein. Im Kofferraum des Skoda gibt es noch einen Zwischenboden, den man verstellen kann. Darunter haben wir unter Anderem das Dosenbier verstaut.😉 Leider ist uns aufgefallen, dass eine der Dosen nicht mehr ganz dicht war und sich ein leichter Biergeruch im Kofferraum breit macht. Also alles raus und mit Küchenpapier trocken legen. Anschließend wieder alles ins Auto packen. Das hat uns ein bisschen Nerven gekostet.

Nachdem wir endlich wieder alles im Auto hatten, sind wir losgefahren. Es sollte eine längere Strecke mit ein paar Stunden fahrt werden. Aber auch das hat viele Eindrücke bei uns hinterlassen. Wir sind durch einige Tunnel gefahren, wir wissen nicht wie viele, weil wir irgendwann aufgehört haben zu zählen. Die meisten Tunnel sind nur wenige hundert Meter lang und erinnern an eine schlechte Geisterbahn vom Schützenfest. Bei anderen Tunneln hat es getropft und war nass, weil irgendwo durch das Gestein Wasser geflossen ist, entweder von einem Bach oder als geschmolzener Schnee. Auf den Straßenschildern gibt es ein Zeichen, was einem den Hinweis auf eine Sehenswürdigkeit gibt. Das kann von einer Kirche, über einen Friedhof bis hin zu einer kleinen Aussichtsplattform, von der aus man einen kleinen Leuchtturm auf einer Insel bestaunen kann, alles sein. Wir fahren die meiste Zeit auf einer Art Landstraße, die aufgrund der Berge entweder durch Tunnel führen oder wo für die Straße das Gestein abgetragen wurde und nur noch an den Seiten der Straße eine Felswand stehen geblieben ist. Weil das Gestein ja irgendwie trotzdem arbeitet und in Bewegung ist, kann es vorkommen, dass die Straße wegen heruntergefallenem Gestein kaputt ist. Und obwohl wir uns auf einer Landstraße befanden, war die Straße teilweise nur breit genug für ein Fahrzeug.

Während der Autofahrt hat uns unter anderem der Podcast „Fest & Flauschig“ von Jan Böhmermann und Olli Schulz begleitet. Das Auto hat uns zuverlässig die vielen Steigungen und Gefälle, durch und über die Berge gebracht. Vorbei an blauem Wasser, reißenden Flüssen, schneebedeckten Bergspitzen, zugefrorenen Seen, einem aktiven Skigebiet und durch einen 8km langen Tunnel. Auf der einen Seite des Tunnels war das Skigebiet auf der anderen Seite sollten uns grün leuchtende Bäume entgegenkommen, was wir bisher auch noch nicht gesehen hatten. Zum Glück sind alle Straßen von Schnee befreit, zur Not haben wir jedoch Schneeketten dabei. Man weiß ja nie. Einige Norweger fahren sogar noch mit Spikes an ihren Reifen, andere rüsten auf Sommerreifen um. Und dann sieht man wieder große Gesteinsbrocken, die aussehen als wären sie von einem Riesen in die Landschaft gelegt worden. Bewachsen mit Moos, Flechte und Bäumen. Total faszinierend wie sich die Bäume auf dem Gestein halten und wachsen können.

Wegen der kurvigen Straßen ist es schwer dabei die Blogbeiträge zu schreiben, zumindest wird mir dabei ganz flau im Magen.😉 Daher hängen wir etwas hinterher. So langsam zerfließen die vielen Erlebnisse in Verbindung mit den einzelnen Tagen, daher ist der Blog auch ein gutes Reisetagebuch für uns. Ich muss mir nebenbei immer kleine Stichpunkte machen, damit ich nichts vergesse.

Auf jeden Fall; Nachdem wir den Tunnel durchfahren sind, sollten wir bald an dem ersten krassen Wasserfall vorbeikommen. Dem Langfossen. Bisher hatten wir noch keinen „richtigen“ Wasserfall aus der Nähe bestaunen können. Heftig wie diese Wassermassen den Fels herunter rauschen. Auf dem Parkplatz sahen wir ein uns bekanntes Fahrzeug. Das Pärchen aus Salzgitter war auch hier. Nur wenige Minuten nach unserer Ankunft, kamen die beiden von ihrer Wanderung hoch zum Felsvorsprung wieder. Es war wohl ein ähnlicher Aufstieg wie zum Preikestolen. Gut, dass wir uns den Aufstieg am Langfossen nicht vorgenommen haben. Wir haben dezent Muskelkater vom Vortag und haben uns einen Tag Pause gegönnt. Dafür haben wir wieder Kamera sowie Drohne ausgepackt und haben Fotos und Videos gemacht.

Anschließend fuhren wir weiter in die Ortschaft Skanvik, wo wir mit der Fähre nach Matre übersetzen wollten. Um dann unseren nächsten Schlafplatz anzufahren. Das gestaltete sich jedoch mit dem Fahrplan etwas schwieriger als gedacht. Somit setzten wir, nach 1 Stunde Wartezeit, nach Utåker und fuhren von dort den Weg zum Schlafplatz. Unser Ziel sollte ein Bergsee sein. Also ging es wieder die Berge hoch. Irgendwann kam ein Verkehrsschild mit dem Hinweis „Schwierige Bergstraße“. Ehrlich gesagt, konnten wir nicht ganz verstehen warum das Schild dort stand, denn die Straße war nicht anspruchsvoller als bisher von uns durchfahrene Strecken. Je höher wir kamen, desto mehr lag Schnee und die Temperaturanzeige vom Auto kletterte ein paar Grad runter. Und selbst an diesen abgelegenen Orten gibt es Leute die hier ein Haus hin bauen. Den Platz den wir uns im Vorfeld ausgesucht hatten, war mit Schnee bedeckt, also sind wir der Straße weiter gefolgt. Es gab vereinzelt kleine Schotterbuchten, von denen wir uns eine ausgesucht haben. Eigentlich wollten wir noch weiter fahren, aber die Straße war gesperrt und nicht geräumt. Dort hätte man ggf. die Chance gehabt einen Gletscher zu sehen. Wir schlugen also unser Zelt in einer der Buchten auf und merkten später, dass das wohl der Parkplatz für ein Haus sein muss, was einige Meter über uns auf dem Fels stand. Wir haben nämlich in unmittelbarer Nähe zu der Bucht eine Treppe gefunden die zu dem Haus führt. Wir waren ziemlich platt von dem Tag und sind nur noch ins Bett gefallen. David hatte mir zu Weihnachten eine Wärmflasche mit Überzug aus Alpakafell geschenkt. Das ist für mich Gold wert. Die Wärmflasche wird jeden Abend fertig gemacht und mit in den Schlafsack genommen. So wird mir warm und sobald es im Schlafsack warm ist, ist auch alles gut.😉 wir hatten uns noch kurz die Wettervorhersage angeschaut, auch wenn es in den Bergen nicht unbedingt berechenbar ist, und sahen dass es in Lillehammer gerade schneit.

28.04.2022: Da wir wussten, dass es heute bedeckt sein wird es ggf. regnet oder schneit, sind wir wieder früh aufgestanden, um 6:00 Uhr. Schnell alles zusammengepackt und dann fing es auch schon leicht an zu schneien. Unser nächstes Ziel sollte die Ortschaft Odda sein, wo wir uns ein Café zum frühstücken gesucht hatten. Gegen 09:00 Uhr sind wir in Odda angekommen, weil wir auf dem Weg dort hin wegen Streckenbauarbeiten ca. 30 Minuten warten mussten. Mittlerweile denkt man, dass man sich langsam an die Straßen gewöhnt, aber dann kommt ein Tunnel mit 11km Länge daher. Es gibt immer wieder Überraschungen.

Wir haben uns einen Parkplatz gesucht und sind zu der kleinen Lokalität „Kafe Pause“ gegangen. Die Damen waren noch dabei nach und nach die Theke zu befüllen. Wir haben uns etwas leckeres von dem ausgesucht was uns schon zur Auswahl stand. Dazu gab es für mich einen Café Latte und für David eine heiße Schokolade. Das Frühstück war sehr lecker. Das Café war so gemütlich dass wir eine ganze Stunde dort geblieben sind. Wir haben E-Mails und Nachrichten beantwortet, den Blogbeitrag weitergeführt und unsere Optionen freie nächste Übernachtung besprochen. Weil uns das Essen in der Auslage so angesprochen hat, haben wir noch einen Salat und ein belegtes Brötchen für unsere anstehende Wanderung mitgenommen. Da wir den einen zur Option stehenden Campingplatz mit Bargeld hätten bezahlen müssen, haben wir uns noch auf die Suche nach einem Bankautomaten gemacht. Und auch einen gefunden, nachdem wir in einem kleinen Laden nachgefragt hatten. Süße kleine Ortschaft. Kleiner Funfact: David kam das ein oder andere Gebäude bekannt vor. Er hat die Serie „Ragnarök“ gesehen, die in dem Ort Edda spielt und in Odda gedreht wurde.

Für uns ging es weiter nach Kinsarvik. Auf dem Weg dort hin, hatten wir eine tolle Aussicht auf den Fjord. An den Hängen waren viele einzelne Obstplantagen die wunderschön geblüht haben. Ein tolles Bild. In Kinsarvik wollten wir zu einer Wanderstrecke auf der man prinzipiell 4 Wasserfälle zu sehen bekommen kann. Am Parkplatz haben wir unsere Rucksäcke gepackt und sind los marschiert. Der Weg war zunächst eine einspurige Schotterstraße, die an einem Hubschrauberlandeplatz vorbei zu einem kleinen Energiekraftwerk führte. Ich witzelte auf dem Weg schon, dass wenn die Strecke die ganze Zeit so wäre könnte man sich ja alle vier Wasserfälle anschauen. An dem ersten Wasserfall, dem Tveitafossen, angekommen, musste ich natürlich wieder Fotos machen. Durch die Langzeitbelichtungen dauert das Fotografieren leider etwas länger als sonst. David war aber sehr geduldig mit mir. Und ich denke es wird sich gelohnt haben.😉

Tja, danach ging es auf unserem Weg zum nächsten Wasserfall wieder in die Vollen. Ein steiler Anstieg über Steine, zunächst entlang des Rohres vom Energiekraftwerk, wo das Wasser durchgeleitet wird. Anschließend wieder über Stock und Stein durch den Wald. Ähnlich wie zum Preikestolen hoch, aber doch anders von der Vegetation. Von Moos und Flechten, über Heide und Blaubeerbüsche, viele Birken und stellenweise Buschwindröschen. Einiges was man von zu Hause auch kennt. Bei den Vogelarten sieht es ähnlich aus: Meisen, Spatzen, Raben, Bachstelze und Möwen 😄 Dann kamen wir zum zweiten Wasserfall, dem Nyastølfossen. Hier haben wir unsere Mittagspause verbracht und wieder Fotos gemacht.

Anschließend wollten wir noch ein Stückchen weiter nach oben. Unser Weg wurde von einem sehr kleinen Wasserfall gequert, der auch wieder fotografiert werden musste. Und schon bekamen wir Besuch von dem Pärchen aus Salzgitter, die uns nach einem kurzen Plausch überholten. Nachdem die Fotos im Kasten waren, sind wir auch weiter aufgestiegen. Nun waren wir auf Höhe des Wasserfalls. Da es durch den Wasserfall so laut war, fiel der Anruf bei meiner Mama nur kurz aus. Kaum hatten wir aufgelegt, fing es langsam an die Tröpfeln. Erst ein wenig, dann ein bisschen mehr. Es hat zum Glück nicht wie aus Eimern geschüttet, von daher waren wir auf das Wetter eingerichtet. Weil der Boden nass wurde, wollte David lieber weiter aufwärts steigen, bis wir wieder auf die Schotterstraße kommen, als den Weg zurück zugehen. Je höher wir kamen, desto eher lag Schnee. Die Wurzeln der Bäume waren ziemlich rutschig, wir mussten ganz schön aufpassen. Wir sind aber heile an dem Weg angekommen und konnten jetzt „entspannt“ mit ordentlich Gefälle absteigen. Irgendwann hörte es wieder auf zu regnen und es machte sich ein Geruch von regen, nasser Erde und Holz breit. Für unsere Wanderrouten nutzen wir die App „Koomot“. Alternativ sind aber auch an Bäumen oder Steinen rote Markierungen die einem den Weg zeigen. Laut David ähnelt die Suche nach diesen Markierungen einer Schnitzeljagd.

Als wir wieder beim Parkplatz waren, sind wir ins Auto gestiegen und haben uns auf den Weg zu einem der Campingplätze gemacht. Es war ein richtig schöner Platz direkt im Tal am Fjord. Leider war der Platz noch geschlossen, das Wasser war noch ausgeschaltet. Dann sind wir weiter zum nächsten Campingplatz. Der lag auch direkt im Tal am Fjord, war aber nicht ganz so schön. Es standen einige Wohnwagen dort. Leider war niemand anzutreffen und ans Telefon ist auch keiner gegangen. Also sind wir zum dritten Platz gefahren. Der Platz war schön und es war auch jemand da. Wir haben uns Münzen für die Dusche geben lassen und haben uns ein schönes Plätzchen gesucht. Da es am Abend immer wieder geregnet hatte, fühlte sich die Temperatur kälter an als sie war. Also gab es abends leckere Suppe und Tee um uns aufzuwärmen. Vor dem schlafen gehen ging es unter die wohlverdiente heiße Dusche. Da wir ja Camping-Neulinge sind wussten wir erst mal nicht genau wie das mit den Duschen funktioniert. Der Einwurf einer Münze ermöglicht das Duschen für 4 Minuten, egal ob das Wasser läuft oder nicht. Wenn die Zeit abgelaufen ist, schaltet das Gerät um, und das Wasser wird kalt. Das ist ziemlich fies, wenn man das nicht weiß.😄

Viele Grüße aus Norwegen,
Lisa und David

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