Part 3/3 Island

Lesedauer: 18 Minuten

Tag 7 – 11.09.2022: Ich habe mir den Wecker heute 30 Minuten früher gestellt, weil vor unserem Hotel eine Weide mit Islandpferden ist. Ich wollte sie vor unserer Abfahrt noch fotografieren. Der Himmel ist bedeckt und es weht eine steife Briese mit Böen bis 40km/h. Obwohl es 7 Grad draußen sind, fühlt es sich im Gesicht nach 0 Grad an. Leider hatte ich Pech und die Pferde sind weiter weg vom Hotel an einen kleinen Hang gezogen, dort hätte ich es zeitlich nicht hin geschafft. Wenn man seine Chance nicht sofort nutzt. Gestern standen sie noch in der Nähe des Hotels. David ist mittlerweile auf dem Wege der Besserung.

Gemäß der deutschen Pünktlichkeit schaffen wir es bereits um 8:50 Uhr statt um 9 Uhr mit dem Bus loszufahren. Das ist uns in den letzten Tagen schon häufiger passiert. Wir fahren nun auf die Halbinsel Snæfellsnes, die teilweise sehr dünn besiedelt ist. Auf dem Weg dort hin hielten wir in dem Ort Borgarnes, um uns etwas zum Essen zu besorgen. Mittlerweile sind die Wolken an den Bergen im Land hängen geblieben und der Himmel zog auf, sodass wir wieder strahlenden Sonnenschein hatten. Der Wind wehte weiterhin sehr kalt um die Nase. Wir hielten kurz auf einen Fotostop an der Kirche Budir. Das ist die älteste Kirche Islands und sehr beliebt weil sie sehr schön ist. An der Kirche haben wir ein Gruppenfoto gemacht. Von der Kirche aus sind wir 15 Minuten weiter zu einer schönen Küste gefahren. Dabei sind wir an einem Strand mit hellem Sand vorbeigefahren. Sehr beliebt bei den Isländern, sonst gibt es ja nur schwarze Strände. Weil wir schon so Hunger hatten, haben wir unser Mittag schon im Bus zu uns genommen. Siggi hat uns aus dem Bus gelassen und wir sind an der Küste entlang zurück zum Café spaziert. Dabei hatten wir den Blick auf den kleinen Gletscher snæfellsjökull mit 1.446m Höhe. Zur Stärkung gab es dann einen Kaffee und für manche ihr Mittagessen. Nebenbei haben wir die Sonne auf der Terrasse des Cafés genossen, wo es zum Glück auch windstill war. In der Sonne ist es sofort schnell warm geworden. Astrid sagte im Bus zu uns, dass wir heute noch keinen Sturm hatten. „Wir haben erst Sturm auf Island, wenn die Schafe keine Locken mehr in der Wolle haben.😄“

Wir haben einen weiteren 45-minütigen Halt in Djupalon gemacht. An dem Strand werden Wrackteile angespült und im Hintergrund war wieder der Gletscher zu sehen. Eine weitere Besonderheit an dem Strand sind die ganzen rundgewaschenen Steine in verschiedensten Größen. Sie erinnern an die Steine, die für Hot Stone massagen genutzt werden. Wir sind wieder ein Stückchen weiter gefahren und haben einen kurzen Fotostop bei dem Berg Kirkjufell (Kirchenberg) mit 463m höhe gemacht. Hier wurde ebenfalls eine Szene von Game of Thrones gedreht, weshalb dieser Ort eine Sehenswürdigkeit ist. Das Land ist in Privatbesitz weshalb der Parkplatz kostenpflichtig ist. Daher haben wir einen anderen Parkplatz angefahren und ich konnte kein Foto des Berges inklusive kleinem Wasserfall machen.🥺 Ein paar Minuten weiter haben wir halt am Kolgrafafjördur gemacht. In dem Fjord hat sich mal ein Schwarm Heringe verirrt, die sich dann den Sauerstoff weggeatmet haben, sodass 50.000 Tonnen Heringe verstorben sind. Es gibt ein kurzes YouTube Video dazu. https://youtu.be/xDy3B3oLV8Y Da die toten Fische natürlich angefangen haben zu stinken und man nicht wusste was man damit machen soll, hat man einfach versucht bei Ebbe ein großes Loch in den Boden zu machen und die Fische zu vergraben. Das hat auch geklappt. Als die toten Fische noch frisch waren, kamen viele Isländer und haben sich die Fische nach Hause geholt. Der Fisch wird gesalzen und dann bekommen ihn die Schafe und Pferde zu fressen. Astrid sagt, darauf fahren die Tieren total drauf ab.😄

Nun ging es auf zum Hotel. Wir haben eingecheckt, unsere Koffer ins Zimmer gestellt und sind direkt noch mal los zum Hafen und einen kleinen Berg hoch zum Mini Leuchtturm. Wir waren gut 1 Stunde unterwegs, bis wir zurück mussten wegen des Abendessens. Das Abendessen war wieder grandios lecker. Aber ein 3-Gänge-Menü sättigt auch ordentlich. Nach dem Essen wollte ich gerne das Gruppenfoto und ein Nordlichtfoto bearbeiten, was wir über das iPad machen wollten. Dafür haben wir uns in die Lounge des Hotels gesetzt und ein paar andere aus der Gruppe gesellten sich dazu. Wir mussten noch ein bisschen rumprobieren, bis wir die Fotos in Lightroom geöffnet bekommen haben, aber es ging. Dann musste ich nur noch die Funktionen wiederfinden, die ich am PC kenne.😄 Zwischendurch meinten einige, dass der Mond total toll aussieht. David holte meine Kameraausrüstung und drängte mich ein wenig dazu, Fotos zu machen. Währenddessen baute das Hotelpersonal zwei Lautsprecher und ein Klavier auf und eine Mitarbeiterin hat um 21:30 Uhr für einen Auftritt geprobt. So konnten wir uns gar nicht unterhalten und wir fanden es für eine Probe im Hotel etwas spät. Na ja, ich war dann irgendwann fertig mit den beiden Fotos und wir sind alle ins Bett gegangen. Prinzipiell hätten wir wieder die Chance gehabt Nordlichter zu sehen, aber irgendwie waren wir alle zu müde noch wach zu bleiben.

Tag 8 – 12.09.2022: Beim Frühstück hatten wir auf unserem Tisch ein Schild stehen „Gebeco Geruhsam Group“, damit wir wissen „das ist unser Tisch“. Der Titel Geruhsam passt irgendwie total zu unserer Gruppe. Alle sind entspannt, keiner ist am rummeckern und alle genießen die Zeit. Heute ist ein bewölkter Tag. Die Wolken hängen aber nicht so tief, dass wir im Nebel sitzen. Dafür ist es teilweise recht böig. Auf dem Straßenschild von dem wir schon mal berichtet haben ist heute eine 12 für den konstanten Wind angezeigt und für die Böen eine 18. Diese Werte müssen mit 3,6 multipliziert werden und man erhält den deutschen Wert in km/h. Sobald auf dem Schild „closed“ steht, ist die Straße gesperrt und wer trotzdem fährt, verliert seinen Versicherungsschutz. In Island ist der Winter mit dem Schnee und der Kälte prinzipiell nicht schlimm. Der Wind ist das schwierigere Problem, denn dadurch entstehen schnell immer wieder Schneeverwehungen. Es geht für uns weiter nach Reyjkavik.

Nach 2 Stunden Fahrt und einer kurzen Komfortpause sind wir an unserem nächsten kurzen Stop angekommen, Deildartunguhver. Eine Heißwasserquelle wo 180 l/s 100 Grad heißes Wasser sprudeln. Astrid erzählte uns noch von typischen isländischen Essens-Spezialitäten, wie z.B. Schafskopf im speziellen die Augen, Blutpudding und Widderhoden fürs Bier. Alles im Rahmen des Schlachtfestes. Früher waren es statt der Widderhoden, Walhoden, was aber nicht exportiert werden darf, weil es in den anderen Ländern wie Deutschland nicht erlaubt ist. Daher hat man irgendwann auf Widderhoden umgeschwenkt. Die isländische Tourismusbehörde hat eine witzige Sache ins Lebens gerufen. Wenn man auf Island Urlaub macht, kann man sich eine Abwesenheitsnotiz für seine E-Mails einrichten, die von einem Islandpferd geschrieben wurde. Hier gibt es mehr Infos dazu: https://www.visiticeland.com/outhorse-your-email

So ungefähr sieht eine solche E-Mail Antwort aus:

Lisa is away on vacation and not able to respond to your email. Meanwhile, Lisa has OutHorsed all emails to an Icelandic horse called Hekla frá Þorkellshóli, who is trained in corporate communications. 

Aælkj5hbyiu89 n89u    ð´’i2+ji hð9    u3boæjrk2 n 9089ui qeægj eronbqo     ð    gnjqergni8h aq fear i
Qfiuoq4uhhæ 34 4 4 ædoifuuuuuuuuua  q34o

This email was composed by an Icelandic horse using a giant keyboard for horses. Seriously.
Outhorse your email at: outhorseyouremail.com
Lisa will return to work on 10/16/2022.

outhorseyouremail.com

Wir sind 20 Minuten weiter gefahren zu den nächsten zwei Wasserfällen, Hraunfossar und Barnafoss, wo wir dann auch unsere Mittagspause mit Süßkartoffelsuppe verbracht haben. Das Wetter war perfekt zum Fotos machen, weil der Himmel bedeckt war.😉 Will man mir ja nicht so glauben, dass ein bedeckter Himmel für Fotos machen schöner ist. Es wird halt alles gleichmäßig ausgeleuchtet und man hat nicht so krasse Unterschiede zwischen hell und dunkel. Auf jeden Fall waren auch diese beiden Wasserfälle sehr schön anzusehen.😍 Kleine Info zwischendurch: Wenn man auf Island duschen geht, die Hot Pods oder generell das warme Wasser mit Schwefelgehalt nutzt, sollte man Echtschmuck abnehmen, der läuft sonst an. Nach dem Mittag sind wir 1,5-2 Stunden zum Thingvellir-Nationalpark gefahren. Hier haben wir uns die Spalte angeschaut, die durch die Kontinentalplattenverschiebung entstanden ist. Im Jahre 930 wurde hier Islands historisches demokratisches Parlament gegründet, eines der ersten der Welt. Auch hier wurde eine Szene von Game of Thrones gedreht. Nach dem 45-minütigen Halt sind wir nach Reyjkavik zu unserem Hotel gefahren.

Nachdem wir im Hotel angekommen waren, haben wir uns mit ein paar Leuten für eine halbe Stunde später verabredet, um Richtung Hafen zu gehen. Wir hatten ca. 3 km zu Fuß vor uns bis wir allmählich der Shoppingmeile und dem Hafen näher gekommen sind. Wir haben uns zunächst ein Restaurant zum Abendessen herausgesucht, denn mit leerem Magen lassen sich ja keine Entscheidungen treffen.😄 Ich habe mir ein Isländisches Brot mit Hering bestellt, was sehr lecker war. David ist bei Fish & Chips geblieben. Die anderen hatten isländischen Stew mit Brot. Ich durfte einen kleinen Rest aufessen und fand auch das sehr lecker. Mein Essen war zum Glück nicht so viel, denn nach den letzten Tagen, an denen es so leckere 3-Gänge-Menüs gab, wollte ich nicht wieder so viel essen. Gestärkt haben wir uns dann den Geschäften gewidmet und sind die Straße herunter geschlendert und ab und zu in ein Geschäft eingekehrt. Das Hard Rock Café musste natürlich auch kurz besucht werden.😉 Am Hafen angekommen, haben wir eine deutsche Fregatte der Bundeswehr Hessen gesehen. Sie sind wohl gerade im Nordatlantik auf Übungskurs. Wir haben uns ein paar Minuten das Treiben angeschaut und sind anschließend langsam umgedreht. Wir sind in einem Pub eingekehrt, wo es scheinbar ausschließlich Bier und Cocktails gab. Nach einer Bierlänge und witzigen Gesprächen ging es weiter zurück Richtung Hotel. Wir gingen wieder die Einkaufsmeile zurück und kamen an einem Café vorbei was auf dem Hinweg unsere Aufmerksamkeit erhalten hatte. Es gab Live-Musik. Das Café war eingerichtet wie eine kleine Bibliothek, mit teilweise sehr alten Büchern, sortiert in verschiedenste Kategorien. 4 von uns 5 Personen entschieden sich für ein letzten Getränk an dem Abend in die Lokalität zu gehen. Die Band hat alles gegeben. Sie haben bekannte Lieder gespielt und alle haben mit der Musik mitgegrooft. Für die andere gab es Bier und für mich einen Aperol Spritz. Das Café hatte auch eine zweite Ebene, die ebenfalls gut besetzt war. Alle lauschten der Musik oder sangen mit. Es hatten einfach alle Spaß und gute Laune. Immer wieder kamen Menschen von draußen herein, dick angezogen, lauschten der Musik und gingen wieder raus. Nachdem wir ausgetrunken hatten, haben wir noch ein wenig Trinkgeld in dir Kasse der Band geworfen und dann ging es auf den Weg zurück zum Hotel. Ich hatte die Idee mit einem E-Scooter zurück zum Hotel zu fahren. Zunächst gingen wir uns David probierte die beiden Anbieter aus, um zu gucken welcher besser ist. Er fand einen und in der Nähe sollten sich zwei Roller befinden. Wir gingen hin. Leider hat es mit der App bei dem anderen Pärchen nicht geklappt deswegen haben nur David uns einen Roller geteilt und sich zum Hotel geflitzt. Das war eine witzige Aktion.

Tag 9 – 13.09.2022: Der letzte Tag auf Island ist leider schon angebrochen. Die Zeit ist wie immer viel zu schnell verflogen. Mag vielleicht auch an der tollen Reisegruppe gelegen haben. Auch Astrid fand es sehr angenehm mit uns. Heute ging es ein letztes Mal um 9 Uhr mit dem Bus los. Zu Beginn haben wir uns bei Astrid und Siggi bedankt und Umschläge mit Trinkgeld überreicht. Anschließend haben eine Stadtrundfahrt gemacht. Astrid hat uns zu ein paar Sehenswürdigkeiten etwas erzählt, an denen wir vorbeigefahren sind. Einen kurzen Fotostop gab es an einer Skulptur, die einem Vikingerschiff ähnelt. Dann sind wir zum Planetarium Perlan gefahren. Dort gibt es eine Aussichtsplattform von der man über Reykjavik schauen kann. Am liebsten wären wir auch durch die Ausstellung gegangen, das war aber leider im Plan nicht vorgesehen. Nachdem wir von der Plattform herunter kamen und alle noch mal eine Komfortpause (Pipipause) gemacht hatten, versammelten wir uns wieder im Eingangsbereich. Als ich dazu kam, ging Astrid mit zwei anderen an mir vorbei. Ich guckte sie an und verfolgte sie mit meinem Blick. Ich muss wohl fragend ausgesehen haben und sie meinte „ich zeige denen etwas tolles“. Ich folgte einfach. Wir gingen in den Keller, der eigentlich auch noch zur Ausstellung gehörte. Dort fanden wir eine Bilderreihe der vergangenen Vulkanausbrüche vor. Am Ende des Gangs gab es ein Video was die Bilderreihe ergänzte. Das waren ziemlich beeindruckende Bilder und irgendwie unvorstellbar, wenn man es nicht mit eigenen Augen in der Realität gesehen hat. So langsam kam auch der Rest unserer Gruppe im Keller an und hat sich die Bilderausstellung angeschaut. Wir haben uns bei Astrid bedankt, weil wir die verbleibende Zeit noch mit diesem kleinen Abstecher verbracht haben. Gefühlt hat sie sich ein bisschen selber damit belohnt. Man merkte die ganze Zeit über, wie sehr sie mit dem Land verbunden ist und dass sie sich in die Natur verliebt und jede Sekunde in der sie die Natur erleben kann, genießt und dafür dankbar ist.

Als das Video zu Ende war, gingen wir alle zum Bus und es ging wieder in die Stadt. Dort lies uns Siggi an der Kirche raus. Die Isländer haben von den Deutschen das Orgel spielen gelernt und haben in der Kirche eine deutsche Orgel stehen. Die Kirche ist ziemlich minimalistisch, aber sehr schön. Das besondere sind die Sitzbänke. Bei einer Prädikt kann man sowohl nach vorne zum Altar als auch nach hinten zur Orgel gucken. Man kann nämlich die Rückenlehne schwenken. Danach ging es für uns zur letzten gemeinsamen Station, dem Musikzentrum, genannt Harfe (Übersetzt), wo Konzerte und Ähnliches stattfinden. Dort haben wir uns von Siggi, dem weltbesten Busfahrer verabschiedet. Er war einfach der coolste. Astrid hatte uns auf der Fahrt erzählt, dass bei den Vorbereitungen für unsere Reisegruppe eigentlich ein anderer Busfahrer für uns eingeplant war. Sie fährt aber nicht mehr mit dem Busfahrer und hat alles in Bewegung gesetzt um einen anderen zu bekommen. Wir gingen also in das Gebäude hinein und wollten uns eigentlich die besondere Glasfassade von innen anschauen. Leider war das wegen einer privaten Gesellschaft nur aus dem Erdgeschoss möglich. Um 11:45 Uhr trafen wir uns und bald würden wir uns zumindest teilweise voneinander verabschieden müssen. Für einen Teil von uns ging es nämlich als nächstes noch zum Whale Watching. Astrid wollte uns bis es aufs Boot ging noch begleiten. Da einige bereits ein wenig Hunger verspürten, wollten wir noch eine Kleinigkeit zum Mittag essen. Die gesamte Gruppe ging zu einem Hot Dog Stand, wo sich jeder mit einem Pulser (Hot Dog) eingedeckt hat. Astrid meinte wir gehen dort mal gucken, falls keine Schlange ist, könnt ihr euch dort etwas holen. Als wir angekommen sind und uns angestellt haben, haben wir den Anfang einer Warteschlange gemacht. Vorher gab es nur ein paar Leute. Nachdem jeder von uns versorgt war, wurde die Schlange nicht kürzer.😄 Frisch gestärkt sind die ersten der Gruppe ihrer Wege gegangen und der Rest ging 5 Minuten weiter zum Whale Watching.

Wir mussten zunächst unsere Ticketbestellung einlösen. Auf dem Monitor im Ticketcenter stand, dass das Meer ein bisschen rau ist. Das Boot mit dem wir fahren würden heißt Andrea. Astrid gab uns noch den Hinweis, dass wir uns die Ganzkörperanzüge anziehen sollen. Die zieht man über seine gesamte Kleidung und sie halten einen Warm. Auf dem offenen Meer, kann es doch ziemlich schnell kalt werden. Die Dinger sind nicht sexy, aber sie erfüllen ihren Zweck. Wir bedankten uns verabschiedeten uns von Astrid und gingen auf das Boot. Wir folgten ihren Hinweisen und holten uns diese Anzüge. Es dauert noch 30 Minuten bis wir ablegten. Andere Passiere lachten mehr oder weniger über uns und meinte sie bräuchten das nicht. Später sahen wir 2 von den 3 Leuten plötzlich doch mit einem der Anzüge.😄 Wir fuhren 1 Stunde mit dem Boot hinaus, würden dort 1 Stunde verbringen und nach Walen Ausschau halten und anschließend wieder 1 Stunde zurück fahren. Kaum waren wir am Spot angekommen, schwammen zwei Delfine in der Nähe des Bootes. Ich musste mich erst mal an den Seegang gewöhnen, als es dann daran ging Ausschau nach den Tieren zu halten, war alles gut, obwohl das Boot ordentlich wankte. Nebenbei fotografieren war für mich jedoch ziemlich schwierig, sodass ich die Kamera an David weitergegeben habe. Der positionierte sich vorne auf der Aussichtsplattform. Je nach Sichtung rannten die Leute von einer Seite des Bootes auf die andere. Meistens sah man nur wenige Male die Rückenflosse und dann hat man sie aus den Augen verloren. Doch dann kamen zwei Delfine, ein paar Hundertmeter von der Front des Bootes entfernt, die durch das Meer sprangen. David hat es geschafft, das Geschehen auf Fotos festzuhalten. Wir sahen Minkwale und Weißschnauzendelfine. Als die Zeit um war, fuhren wir mit Rückenwind und entsprechend fast keinem Wellengang zurück in den Hafen.

Zurück von der Walbeobachtung haben wir uns wieder von einem Teil der Gruppe verabschiedet und sind kurz in einem Café eingekehrt und haben uns mit einem Heißgetränk und einem kleinen Stück Kuchen aufgewärmt. Wir waren wieder zu fünft mit den selben Personen wie gestern Abend unterwegs. Anschließend wollten wir alle zum FlyOver Iceland, von dem uns Astrid erzählt hat. Wir hatten 10 Minuten Fußweg vor uns. Kaum waren wir angekommen und haben die Tickets gekauft, rief ein Mann, dass in 5 Minuten die nächste Vorstellung beginnt. Wir schafften es natürlich noch zu der Vorstellung und haben die Zeit optimal genutzt. Bevor es mit dem FlyOver Iceland los ging, gab es noch zwei kleinere Filme vorweg, in denen es zum einen ein bisschen um die Geschichte der Isländer ging und zum anderen um die Natur, wie einzigartig das ganze ist. Dann ging es zum FlyOver. Wir setzten uns in die Sitze, schnallten uns an und dann ging es auch schon los mit dem 5D-Erlebnis. Wir flogen an den Wasserfällen vorbei, bei denen uns Wasser ins Gesicht sprühte, über die Lupinenfelder, deren Duft wir rochen und über die schneebedeckten Berge und die Gletscher. Teilweise hat es sich so echt angefühlt, dass man die Beine einziehen wollte.😄 Wir haben uns alle gefreut und hatten Spaß und haben das auch akustisch zum Ausdruck gebracht. 8,5 Minuten später war der Spaß leider auch schon wieder vorbei. Wir waren alle positiv beeindruckt, auch weil wir ein paar der Orte wiederentdeckt haben. Es war ein super Abschluss der Tour. Jedoch hat man auch gemerkt, dass man bei der Rundreise nicht mal annähernd die gesamte Schönheit und die besonders schönen Orte Islands gesehen hat. Aber vielleicht ist das auch besser so, sonst würden die ganzen Touristenmassen die schöne Natur zerstören, was man teilweise an den Orten wo wir waren schon gesehen hat. Es gibt dann doch einige die sich trotz Hinweisschilder abseits der Wege bewegen und die Pflanzen zertrampeln. Das schwierige in Island ist, dass die Pflanzen nicht so schnell wachsen, weil der Sommer kurz ist.

Nach dem FlyOver Island sind wir zurück Richtung Hafen und dann zur Shoppingmeile gegangen. Eine aus unserer Gruppe haben wir zwischendurch verabschiedet. Wir gingen noch mal kurz in den ein oder andere Souvenirladen und anschließend im Restaurant lecker essen. Hier hat David endlich seine Portion Fish&Chips bekommen, wie er sie sich gewünscht hat.😉 wir anderen haben den gegrillten Lachs genommen, was uns sehr gut geschmeckt hat. Wir haben uns gut unterhalten und haben uns dann nach einem kurzen Stop im Supermarkt, um noch ein paar Süßigkeiten einzukaufen, auf den Weg zum Hotel gemacht. Es war schon 20 Uhr und wir mussten noch die Koffer packen. Um 22 Uhr sind wir dann ins Bett gefallen.

Abreise – 14.09.2022: Für uns hat der Wecker heute um 5:30 Uhr geklingelt. Island begrüßte uns wieder mit blauem Himmel und einem schönen Sonnenaufgang. Die erste Gruppe wurde bereits um 4:30 Uhr am Hotel abgeholt, sie hatten einen Direktflug nach Berlin. Da es erst ab 6 Uhr Frühstück im Hotel gab, haben sie ein Lunchpaket bekommen. Das Taxi hat uns um 7:30 Uhr vom Hotel abgeholt. Wir waren ein bisschen froh, dass wir nicht mitten in der Nacht aufstehen mussten. Gegen 8:15 Uhr sind wir am Flughafen angekommen. Wir suchten den Bereich Tax Refund auf. Wenn man nämlich einen Einkauf über 6.000 ISK hat (Lebensmittel ausgeschlossen), sollte man sich an der Kasse ein Tax Free Formular geben lassen. Dieses Formular muss man ausfüllen und kann es vor Abgabe des Gepäcks einreichen. Vor Abgabe des Gepäcks, falls das Personal sehen möchte, was man gekauft hat. Dann bekommt man in 2 Monaten die Steuer auf seine Kreditkarte erstattet. Das Abgeben des Formulars ging schnell und reibungslos. Wir mussten noch ein bisschen warten bis wir unser Gepäck aufgeben konnten. Danach sind wir direkt zur Sicherheitskontrolle. Alles ging schnell und mit vernachlässigbaren Warteschlangen. Und schon waren wir im Duty Free Bereich.

Hier haben wir den Isländischen Schnaps Brennevin gekauft, den man zum fermentierten Hai isst, den David im Supermarkt gekauft hat. Wir hatten von Astrid den Tipp bekommen, dass am Flughafen der Alkohol deutlich günstiger ist. Im Land bekommt man den Alkohol auch nur in speziellen Geschäften der Regierung. Dafür sind Schokolade und andere Süßigkeiten am Flughafen teurer als im Supermarkt. Der Flug von Reyjkavik nach Kopenhagen war nur wenig besetzt. Reykjavik heißt übersetzt übrigens die rauchende Bucht. Beim Abheben des Flugzeugs machte sich in mir etwas Traurigkeit breit, weil wir Island schon wieder verlassen mussten. Vielleicht kommen wir ja irgendwann mal wieder. Während das Flugzeug weiter an Höhe gewann und wir beobachteten wie Island immer kleiner wurde, entdeckte ich den Vulkan, der vor kurzem ausgebrochen war. Es war klar zu erkennen, das dort frische schwarze Lava zu sehen war. In Kopenhagen angekommen, hatten wir 1,5 Stunden Zeit umzusteigen. Wir holten einen Kaffee und haben die ganzen Shops gesehen. Von Markenkleidung, über Unterwäsche und Deko gibt es gefühlt alles. Wenn man sich den Sicherheitsbereich in Hannover anguckt, hat man Glück, wenn man überhaupt irgendwas kaufen kann.😄 Wir mussten einige Meter zurücklegen um in Kopenhagen unser Gate zu erreichen. Es ging mit dem Bus zum gleichen Flugzeug wie auf dem Hinflug. Wir hatten ca. 10 Minuten Verspätung bis es auf nach Hannover ging. Dort holte uns meine Mama ab.

Vergessene Randnotizen:

  • Isländer sind gemütlich und planen nicht weit im Voraus, höchstens den nächsten Tag, aber das ist eigentlich auch schon zu weit. Man weiß ja nie wie das Wetter wird.
  • Isländer essen kein Obst und nur wenig Gemüse, eigentlich nur Kartoffeln 
  • Astrid hatte die süße Angewohnheit immer „So so“ oder „Ja ja“ zu sagen bevor sie uns etwas erzählte um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Gegen Ende der Reise hatten wir das auch schon ein bisschen drin.
  • Unser Bus war für die Anzahl an Teilnehmer ein wenig überdimensioniert und hatte diverse technische Highlights an Board. Unter anderem ein WLAN Modul, was alle Reisenden die ganze Zeit mit Internet versorgt hat. Zur Freude aller Mitreisenden!

Viele Grüße aus Island, 
Lisa und David

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