Part 3/4 Kapstadt

Lesedauer: 21 Minuten

Tag 6 – 24.02.2024: Auch heute stand nicht besonders viel auf dem Plan. Es war bewölkt und hatte nur 23 Grad. Gegen Abend sollte es regnen. Wir schliefen wieder aus. Gegen 8 Uhr wurde ich wach. Nur kurze Zeit später fing das rote Licht neben unserem Rauchmelder an zu blinken und es ertönten Warnsignale und eine Durchsage auf englisch, dass dies ein Feueralarm ist und das Gebäude evakuiert werden muss. Entsprechend schnell sind wir aus dem Bett aufgestanden haben und schnell etwas angezogen und den noch gepackten Rucksack mit den wichtigsten Sachen geschnappt. Gerade als wir das Zimmer verlassen wollten und schon halb auf dem Flur standen, hat eine Dame die Durchsage gemacht, dass es ein Fehlalarm war und das Gebäude nicht evakuiert werden muss. Besser so, als anders. Vor dem Alarm hatten wir noch überlegt ob wir erst noch die Folge The Grand Tour zu Ende gucken oder ob wir Frühstücken gehen sollten.

Da wir nun hellwach und aufgedreht waren, entschieden wir uns zu Frühstücken. Im Anschluss schnappten wir uns unsere Sachen, füllten unsere Wasserflaschen im Hotel auf und gingen in die Stadt. Es war schön, dass wir keine schweren Wasserflaschen im Supermarkt kaufen und zum Hotel schleppen mussten. Beim Resturant, wo auch das Frühstück stattfand, durften wir jederzeit unsere Flaschen mit frischem Wasser füllen. Wir gingen ca. 10 Minuten zu einem Geschäftsbüro um einen Ausflug für morgen zu buchen. Dabei gingen wir unter einer Autobahn als Hochstraße entlang, deren Bau zwar begonnen wurde aber nicht zu Ende gebracht wurde. Das Personal der Geschäftsstelle machte den Anschein als hätten sie nicht viel zu tun. Anschließend gingen wir wieder zur Waterfront. Egal wo man entlang ging, es gab immer irgendwo jemanden der Gras rauchte. Der Fußmarsch erstreckte sich über ca. 1,4km und 20 Minuten. Währenddessen diskutierten wir über unsere Gedanken bezüglich der armen und reichen Menschen. Bei jeder Touristen Aktivität die wir machten hatte man das irgendwie im Hinterkopf. In den Hauptstädten anderer Länder gibt es ja prinzipiell auch diverse Angebote für Touristen, und auch dort gibt es Unterschiede zwischen Arm und Reich. Nur mag es hier vielleicht die Anzahl der betroffenen Personen sein, die es irgendwie blöd machen. Andererseits bringt der Tourismus auch Jobs. Es ist irgendwie ein Zwiespalt. Wir können uns in Europa wirklich glücklich schätzen, dass wir das Leben so führen können wie wir es führen und es für einen sehr großen Teil der Menschen Jobs gibt und sich die Zeiten mittlerweile so verändert haben, das man sich den Job aussuchen kann, der einem Spaß macht. Das ist echt ein krasser Luxus! Vielleicht nehmen wir uns da manchmal auch zu viel raus und können uns einfach nicht mit dem zufrieden geben was wir haben?!

An der Waterfront angekommen, gingen wir ins Ocean Aquarium. Das hatte sich David gewünscht und hatten wir uns für das heutige Wetter aufgehoben. Übrigens gibt es bei den Waschbecken der Toiletten teilweise wassersparende Wasserhähne. Manchmal muss man erst herausfinden wie sie funktionieren. Bei dem im Hotel muss man von unten die Düse berühren, was dazu führen kann, dass man alles nass macht.🙈 Andere Wasserhähne versprühen quasi einen Nebel. Das wäre auch etwas, dass man in Deutschland umsetzen könnte. Wir schlenderten durch das Aquarium. Es ist schon ziemlich faszinierend was es im Meer so für Lebewesen gibt. Es gab für Kinder das ein oder andere zum Anfassen und selber ausprobieren. Es wurde auch über verschiedene Organisationen informiert, die sich z.B. um die Rettung von Schildkröten kümmern. Dazu hingen Bilder an der Wand, unter anderem auch ein Röntgenbild einer Schildkröte. Um 11:30 Uhr wurden die Pinguine gefüttert. Diese kommen alle aus Züchtungen und nicht aus der freien Wildbahn. Wir sind nur ein paar Minuten geblieben und sind dann weiter gegangen. Um 12 Uhr sollte es nämlich losgehen und Fütterung der Haie geben. Das Aquarium war recht groß und es gab viel Platz für das Publikum. Allmählich sammelten sich die Menschen um das Schauspiel zu beobachten. Zwei Taucher stiegen in das Becken und das Personal hat noch mal kurz die Scheiben geputzt. Dann kam eine Mitarbeiterin die etwas über die Haie erzählt hat, während die Taucher das Futter holten und anfingen den Fisch auf Spieße zu stecken, um damit die Haie zu füttern. Zunächst hatten sie kein großen Interessen, kamen dann aber doch einer nach dem anderen. In dem Aquarium schwammen nur weibliche Haie, weil die Männlichen zu viel Krawall veranstalten würden.😉 sie erzählte uns, dass die Haie quasi als Babys aus dem Meer gefangen werden, in Quarantäne kommen und anschließend ca. 9 Jahre in dem Aquarium leben, bis sie eine Größe von ca. 2,5m Länge erreicht haben. Dann werden sie wieder in die Freiheit ins Meer entlassen. Dadurch wollen sie die Tiere zum einen studieren und einen Beitrag zu deren Arterhaltung beitragen. Deswegen wurde die Fütterung auch von einer GoPro gefilmt. Da die Haie nur einmal pro Woche, Samstags, gefüttert werden hatten wir echt Glück, dass wir das mitbekommen haben. Ansonsten können Haie 2-4 Wochen ohne Futter auskommen, wenn sie viel gefressen haben sogar bis zu 3 Monate. Nach der Fütterung waren wir innerhalb von 2 Stunden auch schon durch mit dem Aquarium und gingen zum Hotel zurück.

Wir schauten die Folge The Grand Tour zu Ende, die sich in Afrika abspielte und im Anschluss schrieb ich den Rest der Blogbeiträge. Aus irgendeinem Grund fing die rote Lampe an der Decke wieder an zu blinken, aber es ertönte keine Warnung. Im Anschluss machten wir uns frisch, was am Morgen aufgrund des Alarms hinten runter gefallen war. Danach guckten wir noch eine Folge der Serie Orange in the new Black. Gegen 16 Uhr hat es angefangen zu regnen. Die Wolken hingen so tief, dass man keinen der Berge von unserem Zimmer aus sehen konnte. Um 18 Uhr zogen wir uns an und gingen zum Restaurant Fish Market, wo wir bereits unsere erste Malzeit in Kapstadt genossen hatten. Es regnete noch ein bisschen. Das Restaurant war relativ voll. Wir hatten jedoch Glück und durften in einem separaten Raum Platz nehmen. Wir bestellten uns eine Flasche süßen Rotwein, eine kleine Vorspeise und einen Hauptgang. Das Personal was uns zugeteilt war, war wieder sehr freundlich und zuvorkommend. Er hat uns sogar den Wein nachgeschenkt. Wir kamen uns etwas underdressed vor, weil wir uns nicht schick angezogen hatten. Das essen war sehr lecker. Ich hatte Teryaki Salmon und David Prawn Curry und jeweils Reis dazu. Der Wein kam aus Stellenbosch und hatte ein tolles Etikett, es war eine Illustration von einem Pinguin mit Sonnenbrille und Wasserball abgedruckt. Die Vorspeise hatten wir uns geteilt. Irgendwie hatten wir noch ein bisschen Hunger, eine Malzeit fehlte uns quasi. Deswegen bestellten wir uns noch einen Nachtisch den wir teilten. Nachdem wir bezahlt hatten, warfen wir noch einen kurzen Blick in Richtung Hafen bzw. Waterfront, weil das Licht am Himmel sehr interessant war obwohl die Sonne bereits untergegangen war. Wieder im Hotel angekommen, entspannten wir uns wieder bei einer Serie und gingen früh ins Bett, da der Wecker morgen früh klingeln sollte.

Tag 7 – 25.02.2024: Der Wecker klingelte um 5 Uhr. Für den heutigen Tag hatten wir uns eine Safari in einem ca. 2 Stunden entfernten privaten Reservat gebucht. Welchem reichen Menschen wir damit wohl noch mehr Geld in den Hals stopfen würden?! Wenigstens waren die Tiere vor Wilderern gesichert. Im Zeitraum zwischen 5:45 und 6:45 Uhr sollten wir am Hotel abgeholt werden. Eigentlich hätten wir am Vortag eine genauere Uhrzeit für die Abholung erhalten sollen, was jedoch nicht passiert ist. Um Punkt 5:45 Uhr setzten wir uns in die Lobby unseres Hotels und warteten darauf abgeholt zu werden. Das Personal schaute uns teilweise verdutzt an, weil es noch so früh war. Als es 6:15 Uhr war, kam ein Mitarbeiter zu uns und sagte, dass in 15 Minuten jemand kommen müsste. Wir hatten irgendwie schon das Gefühl, dass das nicht stimmen würde. Als es dann 7:30 Uhr war und das Personal an der Rezeption bereits mehrfach versucht hatte für uns Kontakt mit der Geschäftsstelle des Organisators auszunehmen hatten wir Gewissheit. Aus irgendeinem technischen Problem, wurden wir nicht auf die Abholliste gesetzt…die Geschäftsstelle setzte alle Hebel in Bewegung und organisierte uns wenigstens die Halbtagstour statt der Ganztagestour. Somit konnten wir in Ruhe Frühstücken und uns die Zeit im Hotel totschlagen bis wir um 9:30 Uhr abgeholt werden sollten. Dieses Mal hat alles geklappt. Ich hatte zu David gesagt, dass es zwar ärgerlich sei, aber vielleicht hatte es auch seinen Sinn. Um Punkt 9:30 Uhr fanden wir uns wieder in der Lobby ein und wurde direkt von einem Herren angesprochen, der uns zu einem Treffpunkt brachte. Der Bus sollte uns zum Aquila Private Game Reserve bringen. In den Bus hätten 14 Personen gepasst, wir kamen als letztes dazu und mit 10 Personen vollständig. Wir nahmen in der letzten Reihe die letzten 2 Plätze nebeneinander ein. Alle mussten noch kurz ein Formular, ein Haftungsausschluss, unterschreiben und schon ging es los. Der Himmel war immer noch größtenteils bedeckt und ab und zu nieselte es auch. Wir kamen schnell auf die Autobahn und allmählich wurden es immer weniger Häuser am Straßenrand. Dafür sahen wir in der Ferne immer mehr Berge und Wolken die an und zwischen den Bergen hängen blieben und auch abregneten. Nach ca. 45 Minuten fuhren wir durch einen Tunnel. Dahinter hatten wir einen Sonne-Wolken-Mix. Zu beiden Seiten der Autobahn erstreckten sich teilweise so weit man gucken konnte Wein Anbaugebiete. Zwischendurch sah man immer mal wieder ein kleines Gebiet Blechhütten, vermutlich Helfer der Weingüter. Die Berge erinnerten uns ein wenig an Norwegen. Nach ca. 1 Stunde fahrt machten wir eine 10-minütige Pause an einem Rasthof. Der Fahrer musste Tanken und jeder konnte sich etwas zu Essen oder zu trinken holen, eine rauchen oder auf Toilette gehen. Aus den 10 Minuten wurden schnell 20. Eine aus unserem Bus kam aus Wien und macht gerade ein Volunteer in einem Township, wo sie im Kindergarten die Kinder betreut und den Schülern bei den Hausaufgaben hilft.

Gegen 12 Uhr kamen wir bei dem Reservat an. Als erstes bekamen wir einen Willkommensdrink und mussten dann zur Rezeption, um das Formular zusammen mit unseren Ausweisen abzugeben. Die Ausweise wurden kopiert und wir durften weitergehen und uns etwas zu essen nehmen. Wir gesellten uns zu einem Pärchen aus unserem Bus. Sie kommen aus London, entsprechend hatten wir eine gute Einleitung fürs kennenlernen. Wir hatten gerade mal 30 Minuten Zeit bevor die Safari um 13 Uhr beginnen sollte. Wir erfuhren dass das Pärchen gerade beruflich für 6 Wochen hier gewesen ist. Sie sind die Produzenten von Love Island UK.😱 Nicht dass wir diese Sendungen mögen würden, aber schon irgendwie krass. Ich mag ja die englische Aussprache der Londoner. Da mein Englisch etwas eingerostet ist, hatte ich nicht viel von mir gegeben. Sie, Holly, sagte jedoch, dass meine Aussprache besser wäre als ihre, weil sie halt einen Akzent habe und manche Buchstaben quasi verschlucken. Ich fühlte mich geschmeichelt auch wenn ich es nicht so recht glauben konnte, dass sie das gesagt hatte. David hörten sie z.B. den Akzent von Hartlepool an, den er von seinem Vater übernommen hatte. Wir gingen noch schnell zur Toilette bevor es 2-3 Stunden in einen umgebauten LKW gehen sollte, mit dem wir durch das Reservat gefahren werden sollten. Unser Busfahrer hatte uns darum gebeten, dass wir als Gruppe in einen LKW gehen sollten, damit sich die Abfahrt nach Hause zeitlich nicht verschiebt. Wir hatten perfektes Wetter. Ein Mix aus Sonne und Wolken. Ab und zu zog ein Wind durch und wir hatten ca. 22 Grad. Auch ein Grund weshalb wir uns für den heutigen Tag die Safari gebucht hatten. Grundsätzlich waren recht viele Menschen hier. Man konnte hier auch Übernachten und in den Spa gehen, wenn man die Ganztagestour gebucht hatte. Es dauerte nicht lange und wir sahen die ersten Tiere, Nilpferde die an einem See gerade Mittagsschlaf hielten. Die Fahrt mit dem LKW war aufgrund der Blattfedern sehr holprig. Fotos während der Fahrt zu machen war unmöglich und wenn dann nur ein Glückstreffer wenn etwas brauchbaren dabei herauskam.😅 Mit uns waren weitere Deutsche einer anderen Busgruppe dabei. Er hatte eine „Einsteigerkamera“ dabei und bestaunte mein Teleobjektiv.🙈☺️ Wir verstanden uns auf Anhieb gut und wir tauschten gelegentlich die Plätze, je nachdem auf welcher Seite des Wagens sich die Tiere gerade befanden. David machte manchmal die Fotos mit seiner Kamera. Wir hatten unseren Spaß.😉 Unser Fahrer war cool drauf, nicht so wie die gelangweilten Fahrer der anderen LKW. Es gab definierte Offroadwege die wir entlang fuhren. Teilweise gab es aber auch größere Sandflächen, wo sich mehrere der Fahrzeuge hinstellen konnten, um die Tiere zu beobachten. Die Vegetation war nicht so wie man es aus den üblichen Tierdokus aus dem TV kennt, die sich in der Savanne abspielen. Sie war deutlich weniger karg und mit den Bergen weniger flach. Das gefiel mir. Insbesondere das Wetter war einfach perfekt!👌🏻

Wir sahen einige dösende Zebras, flanierende Vogelstrauße, wiederkäuende Buffalos, entspannende Springböcke, ein paar schlafende Nashörner und Nilpferde. Nachdem wir gut 1 Stunde damit verbracht hatten auf einem relativ kleinen Bereich all diese Tiere zu sehen und uns der Fahrer jedes Mal nachdem er angehalten und den Motor ausgeschaltet hatte, etwas über die Tiere erzählte, fuhren wir einen Berg hinauf. Das Hinaufkommen war etwas beschwerlich und der Wagen geriet teilweise in eine schielflage, die einem etwas Sorgen bereiten konnte. Es konnte auch mal vorkommen, dass man mit irgendeinem Körperteil an eine der Eisenstangen stieß. Wir brauchten uns also nicht wundern, falls wir in den nächsten Tagen an ungewöhnlichen Stellen blaue Flecke zu verzeichnen hatten.😄 Auf der anderen Seite des Berges angekommen, tauchte ein Zaun mit einer Schleuse vor uns auf. Der Fahrer hielt direkt vor dem Schiebetor, stieg kurz aus und sagte uns, dass wir jetzt in das Areal fahren, wo die Löwen leben. Wir sollten aufpassen, das uns nichts aus dem Wagen fällt. Schleusen haben ja immer 2 Tore, um sicherzugehen, dass nichts entkommen kann, weder in die eine noch in die andere Richtung. Interessanterweise war das zweite Tor bereits aufgeschoben und unser Fahrer öffnete auch das zweite. Wir fuhren durch und er lies beide offen. Das verwirrte uns irgendwie total, dachten aber dass er schon wissen wird was er tut. In dem Bereich entdeckten wir auf einem Berg ein paar Ziegen, die scheinbar das Futter der Löwen waren. Die Löwen durften also selber Jagen. Es dauerte nicht lange und wir fanden das Löwenrudel bestehend aus 3 Weibchen und einem Männchen, direkt am Rande des Weges bei ihrer Siesta zwischen den kleinen Büschen und Felsen. Bei den Felsen musste es eine kleine Höhle geben, wo sich 2 Wochen alte Jungtiere befinden sollten. Schade, dass sie noch zu jung waren, um sie zu Gesicht zu bekommen. Es ging weiter und wir durchquerten die nächste Schleuse, die ebenfalls offen gelassen wurde.🙈 wir sahen in der Ferne ein paar Zebras, hielten aber nicht an. Dann kam ein kleiner Hügel in der sonst bergigen Landschaft, auf dem wir 3 Elefanten sahen. Sie wirkten in der Kulissen recht klein. Ein kurzer Halt musste für ein paar Fotos reichen und dann ging es auch schon weiter zu einem kleinen Zeltlager. Hier konnte man Übernachten. Wir wunderten uns ein bisschen dass wir hier anhielten. Die Fläche in der Mitte, die von den Zelten gebildet wurde, war relativ klein und es fuhren quasi alle 6 LKW rein, die gerade unterwegs waren, sodass ein aneinander vorbeikommen und wenden kaum noch möglich war. In jedem Wagen waren ca. 15 Personen untergebracht. Zum Glück schützte uns eine Plane vor der Sonne. Nach einigem Hin und Herrangieren hatten wir einen Platz gefunden, wo wir nicht unmittelbar im Weg standen. Wir stiegen aus, konnten etwas zu trinken aussuchen und bei Bedarf gab es auch Toiletten. Als Getränk gab es verschiedene Weine bzw. Sekt oder Wasser. Getrunken wurde aus metallischen Weingläsern, die teilweise allerdings nicht gut sauber gemacht waren. An Davids Becher war noch Lippenstift der Vornutzerin.🙈 Wir unterhielten uns weiter mit den anderen Deutschen. Nachdem jeder 2 Becher roten blubbernden Sektes getrunken hatte, waren wir etwas lustig drauf. Ein bisschen so, wie die Tiere, die vergorene Früchte gefressen hatten. So ging es nach ca. 30 Minuten zurück in unser Gefährt. Unser Fahrer hatte übrigens auch einen Becher Sekt getrunken. Leicht angetrunken war die holprige Fahrt noch lustiger. Ich hatte gehofft, die Kamera in dem Zustand während der Fahrt vielleicht besser still halten zu können…das war nicht der Fall.

Auf dem Rückweg hatten wir das Glück noch mal die Elefanten zu sehen. Sie gingen in die gleiche Richtung wie wir entlang des Weges. Es waren insgesamt 4. Als wir in die Nähe kamen, schauten sie interessiert zu uns und kamen auch recht dicht an das Fahrzeug heran. Sie streckten uns ihre Rüssel entgegen. Als wir wieder ein Stück weiter fuhren konnten wir sie mit Blick nach Hinten aus der Ferne beobachten, als der Fahrer noch mal einen Stop einlegte. Neben uns waren ein paar Antilopen zu sehen. Die Safari neigte sich dem Ende und wir fuhren zurück zum Hauptgebäude. Dort sahen wir noch mal eine Gruppe Vogelstrauße. Jetzt hatten wir noch ca. 30 Minuten (16:30 Uhr) bis uns der Bus wieder nach Kapstadt bringen sollte. Das andere Pärchen lud uns auf ein Bier ein und wir machten noch kurz gegenseitig Fotos voneinander. In der Zwischenzeit waren die Elefanten auch hier her gekommen und ich machte ein letztes Foto. Nun ging es 2 Stunden mit der langsam untergehenden Sonne im Gesicht wieder zurück. Ich schrieb den Bericht vom heutigen Erlebnis und war glückselig so viele tolle Fotos gemacht zu haben, die schon länger ein Wunsch waren.🥰 Für mich kam die Safari tatsächlich ein bisschen unverhofft. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es in der Nähe die Möglichkeit geben würde. Gegen 18:45 Uhr im Hotel angekommen, machten wir uns fix frisch und gingen zum Rooftop um dort den Sonnenuntergang in seiner vollen Pracht zu bestaunen. Die am Himmel stehenden Wolken, die sich stetig veränderten, wurden von der sinkenden Sonne in den verschiedensten Farben angestrahlt. In Verbindung mit den Bergen und den Farben des Himmels ein absoluter Traum. Wir tranken jeder ein alkoholhaltiges Getränk und aßen eine Kleinigkeit. Heute waren 2 DJs da, die richtig gute chillige Musik machten, die auch ein wenig zum tanzen einlud. So ließen wir einen weiteren erlebnisreichen Tag zu Ende gehen.

Tag 8 – 26.02.2024: Heute stand eine Weintour mit Weinverkostung zu drei der bekanntesten Weingüter in der Umgebung an. Wir hatten das über die Gesellschaft von den Hop On Hop Off Bussen gebucht. Um 8:30 Uhr sollte es an der Geschäftsstelle an der Waterfront losgehen. Jedes Mal wenn ich morgens aufstand und das Licht im Badezimmer anmachte, sah ich das Gesicht eines Elefanten an der Milchglastür des Badezimmers. Auch nach einer Woche musste ich bei dem Anblick grinsen.😅 Im Frühstücksraum kam es jeden Tag vor, dass eine kleine Gruppe Spatzen hineinflog, um sich Brotreste die auf dem Boden lagen zu stibitzen. Sie flogen immer wieder hoch auf die Absaugrohre und zwitscherten oder schimpften rum. Damit wir pünktlich am Abholholort waren, gingen wir um 8 Uhr los. Am Ort angekommen, war unser Bus noch nicht da, aber es dauerte nicht lange und er fuhr vor. Wir stellten uns der Schlange an. Aufgrund der Sonne hatten David und ich immer Football Caps 🏈 getragen und wurden teilweise als Amerikaner identifiziert.🤭 Als wir in der Schlange standen, schaute ein drahtiger, sportlicher Mann aus dem Bus und meinte, dass in dem Bus keine Chiefs oder Packers Fans mitfahren dürften, nur Patriots Fans. Das war natürlich ein Joke. Er war unser Guide für den Tag. Ein interessanter Typ, der auch Marktschreier oder auf dem Oktoberfest die Fahrgeschäfte hätte anpreisen könnten. Wie sich herausstellte ist er in Namibia geboren, hat Vorfahren aus Deutschland was wohl schon 300 Jahre zurück geht und spricht verschiedene Sprachen wie deutsch, englisch, holländisch, französisch und keine Ahnung was noch alles. Er hat versucht alle Mitfahrenden, die aus diversen Ländern kamen etwas aufzulockern was nur mäßig gelang. Es waren unter anderem Amerikaner, Brasilianer, Belgier und Deutsche dabei. Wir waren insgesamt 42 Personen in einem Zweistöckigen Reisebus. So ziemlich alle hatten sich oben hingesetzt. Mehr als pünktlich fuhr der Bus los, auf die Autobahn, die wir bereits gestern befuhren und ließen die Stadt hinter uns. Es tauchten wieder die Berge in der Ferne auf. Dieses Mal nicht mit Wolken sondern mit Dunst und teilweise nur schemenhaft zu erkennen. Heute war es besonders Windig mit Sturmböen bis 65 km/h. Unser Guide forderte uns alle auf ein Selfie zu machen.

Unser Guide erzählte sehr viel während der Fahrt. Er erklärte uns z.B. wie das Wetter hier „funktioniert“ und wie der Ablauf der Jahreszeiten von statten geht. Er gab uns beispielsweise auch den Tipp mit auf den Weg, dass wenn wir an einem der Obststände am Straßenrand etwas kaufen wollen, dann sollten wir das vormittags machen, wenn die Früchte noch frisch sind. Nachmittags kann es schon sein, dass sie angefangen haben zu gären. Derzeit haben Pfirsiche und Weintrauben Saison. Auf der Route fuhren wir an vielen Plantagen vorbei. Egal ob Oliven, Erdbeeren, Blaubeeren, Weintrauben, Pfirsiche…alles was in mediterranem Klima wächst wird hier angebaut. Als ersten ging es für uns zu einem Weingut nach Paarl. Die Fahrt dauerte ca. 1 Stunde. Der Busfahrer namens Friday, fuhr uns auf das Gut, welches einen wunderschön angelegten Garten mit einem kleinen See hatte in dem wohl 2 Krokodile schwimmen sollten. Wir wurden direkt in ein Haus mit einem großen Raum für die Verkostung geführt und auf die Tische aufgeteilt. Vor uns standen bereits 5 Weine und 5 dazu abgestimmte Schokopralinen. Eine Dame des Weingutes erklärte uns den ersten Wein und warum die entsprechende Schokolade ausgewählt wurde. Dann sollten wir einen Schluck des Weines nehmen und danach die Kombination aus Praline und Wein genießen. So probierten wir uns durch die 5 Variationen. Zum Schluss durften wir uns noch mal ein Glas von dem Wein der uns am besten geschmeckt hat nachschenken lassen und durften in uns im Garten aufhalten. Wir flanierten umher und fühlten uns ein wenig in der Zeit zurückversetzt, wo die wohlhabenden, schick angezogenen reichen Menschen durch Gärten flanierten wie in der Serie Bridgerton. Es wurde langsam wärmer, 30 Grad waren vorhergesagt, im Schatten und mit dem Wind war es sehr angenehm. Um 10:30 Uhr stiegen wir wieder etwas angetrunken in den Bus und es ging weiter zu der Ortschaft Franschoek. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten und wir durften ungefähr 30 Minuten eine Shoppingtour durch den Ort machen. Er sagte uns, dass wir mit einem Wochentag für die Tour eine guten Tag gewählt hatten, weil hier am Wochenende einfach die Hölle los ist und der Bus keinen Parkplatz bekommt. Wir haben also alles richtig gemacht. Wir gingen die Straße einmal hoch und wieder runter und gingen mit leeren Händen wieder in den Bus, was völlig in Ordnung war.

Gegen 12 Uhr kamen wir bei dem Weingut von Franschhoek an. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an einem Pferdestall vorbei, welcher ebenfalls dem Besitzer des Weingutes gehört. Weiße Zäune und Riesen große Weiden so weit das Auge reichte. Die Mitarbeiter wohnen in kleinen Häuser auf dem Hof und mussten dafür nichts bezahlen. Auf dem Weingut angekommen, nahmen wir in dem Restaurant Platz. Vor uns standen 4 Weine und eine Speisekarte. Wir suchten uns zunächst etwas zu essen aus, was wir extra bezahlen mussten, und während wir auf das Essen warteten gab es Informationen zu den Weinen und wir durften verkosten. Dazu gab es Brot aus der Hauseigenen Bäckerei und Olivenöl. Das Olivenöl fanden wir sehr mild und lecker. Mal gucken ob wir uns eine Flasche besorgen können. Mit jedem Wein wurden wir etwas Betrunkener, auch wenn man das Glas nicht vollständig geleert hatte.😅 Wir fingen an uns mit den drei fremden Personen in unserem direkten Umfeld des langen Tisches zu unterhalten. Ein junges Pärchen aus den USA und ein Mann aus Belgien, der seit mehreren Jahren nach Kapstadt kommt und jedes Mal die Weintour mitmacht. Wir bekamen unser Essen. David hatte einen Burger bestellt und ich einen Salat. Der Salat war so reichlich, dass ich es nicht geschafft hatte ohne auszutrinken. Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir ein wenig raus um die 30 Minuten bis zur Weiterfahrt verstreichen zu lassen. Wir unterhielten uns mit einem Mann aus Köln, der mit seinen vier Kegelkameraden hier war. Sie sparten 5 Jahre lang auf einen gemeinsam Urlaub und machten dann entsprechend eine Reise.

Um 14:00 Uhr ging es mit dem Bus weiter nach Stellenbosch, wo wir um 14:30 Uhr aus dem Bus stiegen und 45 Minuten um einen Straßenblock in der Stadtmitte gingen. Im Schaufenster eines Schuheschäftes (Hi-Tec) waren die Originalen Sneaker von Nelson Mandela ausgestellt. Wir gingen weiter und standen dann vor der Bibliothek des Ortes, wo eine Statue stand. Unser Guide wies uns an, die Handys bzw. Kameras wegzustecken und erklärte uns erst mal was man dort sah. Ein Betonklotz mit einer Karte von Kapstadt, auf der die drei Gefängnisse verzeichnet waren in denen Nelson Mandela inhaftiert war. Von dem Beton abgesetzt, war verrostetes Metall, was wie abstrakte Kunst aussah und zunächst keinen Sinn ergab. Dann forderte er uns auf die Kamera zu zücken, denn nur die Kamera macht sichtbar was dort zu sehen war. Das Metallgebilde zeigte das Gesicht von Nelson Mandela. Selbst wenn man zwischen Handydisplay und Realität wechselte konnte man die Gesichtszüge nicht wirklich erkennen. Das nenne ich mal Kunst.👌🏻 Es ging in schnellem Schritt wieder zurück Richtung Bus, um zu unserem letzten Weingut von Stellenbosch zu fahren. Es gab einen großen Parkplatz auf dem die Parkflächen mit weißem Faden markiert waren und gingen den Schotterweg einer Allee zum Hauptgebäude. Dort wurden wir mit einem Prosecco begrüßt, der auf spezielle Art und Weise geöffnet wurde, mit einem Schwert. Die Dame brauchte 3 Anläufe und der Korken flog samt einem Teil der Flasche davon.😄 Nachdem jeder sein Glas mit blubberndem, rosé farbenem Getränk hatte, wurden wir durch das Gebäude, über die Terrasse, durch den Garten und über einen Hinterhof in den Kühlraum gebracht, wo die Weinfässer und abgefüllten Flaschen lagerten. Im Vergleich zu der Außentemperatur war es sehr angenehm kühl. Es gab zwei Anzeigen, die sowohl 17 als auch 25 Grad zeigten. Auf den Weinfässern war das Logo der Weingutes eingebrannt. Einen Raum weiter lagen einige Fässer in Reihe deren Inhalt gerade von einem Mitarbeiter nacheinander umgerührt wurde, damit die Kohlensäure entweichen kann. Danach ging es über den Hinterhof wieder in das Hauptgebäude und auf die Terrasse, wo die Weinverkostung stattfand. Dazu gab es Käseplatten, die mit verschiedenen fruchtigen Leckereien ergänzt waren. Wir setzten uns an die Tische und dann wurden uns die beiden Gläser, die vor uns standen auch schon gefüllt. Es gab wieder eine kurze Erklärung und wir probierten. Hier gab es das erste mal diese Eimer, in die man den Wein kippen konnte, wenn man ihn nicht mochte. Unser Guide machte sich einen Spaß daraus und behauptete, dass auf einem Weingut kein Wein entsorgt wird und dass aus der Mischung der weggekippten Weine der billige Tetrapak Wein wird. Wir naschten die Käseplatte allmählich leer und bekamen nach und nach zwei weitere Weine zum probieren eingeschenkt. Nach der offiziellen Verkostung konnte man bei Bedarf natürlich den Wein im Shop kaufen. Wir hatten ca. 30 Minuten bis uns der Bus wieder nach Kapstadt bringen würde und setzten uns auf eine Bank unter einem großen Baum und entspannten noch ein wenig während uns der Wind um die Nase wehte und ein bisschen Abkühlung verschaffte. Auf dem Rückweg schien uns wieder die untergehende Sonne ins Gesicht. Gegen 18 Uhr kamen wir wieder an der Waterfront an. David holte sich kurz ein Eis und wir gingen zu unserem Hotel zurück. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, passierte nicht mehr viel. Wir gingen nicht mal essen, weil wir den Tag über so viel zur Verfügung hatten.

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